Einer meiner traurigsten Blogeinträge.
Der beste Pizzaleberkäse, den ich je gegessen habe. Er war vom Kneuer.
Die besten Knäuteli. Sie waren vom Kneuer.
Das Kesselfleisch beim Grombühler Weinfest. Es war vom Kneuer.
Mein Suppenfleisch. Es war vom Kneuer.
Unsere Schäufeli. Sie waren vom Kneuer.
Mein Leberkäsweggli auf der Essen-auf-Rädern-Runde im Zivildienst. Sie waren vom Kneuer.
Meine Wurschtweggli, die ich kurz vor sieben als Stärkung beim Staatsexamen mitbekommen habe. Sie waren vom Kneuer.
Mein persönlicher Sieger beim Lkw-Test für alle Zeiten. Der Kneuer eben.
Der Kneuer. Eine Institution, vielleicht nicht für jeden in Würzburg, auf jeden Fall aber für die Grombühler und so manchen anderen Würzburger mit Geschmack, meine Familie eingeschlossen. Eine Institution, die Ende Oktober für immer schließt – schließen muss, sollte ich schreiben. Wie schon bei anderen alteingesessenen Metzgereien fehlt es ihnen an Fachpersonal, alleine schaffen es Mutter und Sohn nicht mehr, sodass sie schweren Herzen in gut zwei Wochen zuschließen müssen.
[FOTO folgt, wenn die beiden nichts dagegen haben]
Der Laden wird mir fehlen. Nicht nur wegen der ausgezeichneten Sachen, die wir dort regelmäßig gekauft haben, sondern auch wegen der sehr persönlichen Bedienung und dem Plausch in meiner Muttersprache. Meefränggisch. Immer gab es auch ein bisschen Austausch darüber, was ich so mache, schließlich kennen mich die Kneuers, seit ich ein kleiner Bub war, der sich über die Scheibe Gelbwurst mehr als gefreut hat. Der Zufall wollte es 2006 auch, dass die Kneuers zu meinen Vermietern wurden. Der Geruch von Gegrilltem direkt nach dem Aufstehen. Das war schon etwas Besonderes.
Auf jeden Fall wünsche ich meinem Lieblingsmetzger Thomas „Dommass“ Kneuer und seiner großartigen Mutter (nach 60 Jahren hinter der Theke!) alles Gute für die Zeit nach ihrem Metzgerladen in der Wagnerstraße. Ich werde euch vermissen, weil ich so viele gute Erinnerungen an euren Laden habe. Ein paar Tage lang werde ich ja noch bei euch einkaufen können.
Ich bin auch traurig! Unser Metzger! Das Ende einer Legende. Ist der midarweider nicht mehr da?
Hackfleisch mit Schutzgas – mmmh, lecker
Dass die Discounter, die mit allen (zulässigen!) Tricks arbeiten, um möglichst billig zu sein, dazu beitragen, die kleinen Metzgereien zu ruinieren, ist sicher nicht von der Hand zu weisen.
Beispiel: Diese Woche bietet ein Discounter das KILO Hackfleisch für 3,33 € an.
Als besondere, kostenlose Zugabe gibt es unter der Verpackungsfolie Schutzgas (MAP), damit das Hackfleisch lange rot und frisch aussieht.
Für den Metzger gibt es eine strenge Hackfleischverordnung, nach der er sich richten muss.
Am meisten jammern wahrscheinlich wieder diejenigen, dass die kleinen Metzgereien schließen, die den Discountern die Bude einrennen, um den billigen Schund zu kaufen und seit langem keine Metzgerei mehr von innen gesehen haben.