Tumbes Sprechen

Ich kann nur jedem raten, einmal darauf zu achten, wie viele junge erwachsene Menschen Anfang bis Mitte 20 gescheit daherreden (wollen) und es dabei irgendwie schaffen, irgendwie ständig irgendwie zu sagen, obwohl irgendwie das irgendwie irgendwie gar nicht nicht passt und irgendwie auch nicht nötig ist, irgendwie.

Wenn ich irgendwie manchmal daneben stehe oder sitze oder es irgendwie sonst mitbekomme, irgendwie, möchte ich irgendwie immer am liebsten was sagen, aber irgendwie traue ich mich irgendwie nicht, weil ich irgendwie Angst habe, die tun mir dann irgendwie was. Oder noch schlimmer: Was ist, wenn das irgendwie ansteckend ist? Und so.

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Kategorisiert in Lästereien

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

13 Kommentare

  1. is mir eigentlich noch nicht aufgefallen.

    Homer (für den eigentlich immer eigentlich das irgenwie war)

  2. Eigentlich hab ich bis jetzt immer irgendwie gedacht, dass das eigentlich mein persönliches irgendwie ist, und nicht deins!

  3. Doch (das fränkische „doch“), mir ist das auch in letzter Zeit sehr aufgefallen, gerade bei Interviews. Ebenso das „und so“. Bei Referaten finde ich es immer sehr nervig, wie oft der Satz bzw. die Aussage mit „eben“ verstärkt wird.

  4. Das „fränkische doch“ ist eine tolle Entdeckung und eine noch bessere Institution, weil es viele unnötige Worte erspart.

  5. Das ist sozusagen die Unsicherheit, mit der man irgendwie ‚rüber bringt, dass irgendwie nichts zu sagen ist. Wobei die Leute, die oft „irgendwie“ sagen, nicht identisch sind mit denen, die fortwährend „sozusagen“ in ihre Sätze streuen. Sozusagen-Sager sind eher Journalisten, Politiker, Talkshow-Gäste, die sich irgendwie nicht trauen, was zu sagen, worauf man sie festnageln könnte. Deshalb sagen sie – sozusagen „als ob“ – fortwährend „sozusagen“ – und das kann ganz schön nerven!

  6. Das „sozusagen“ habe ich, neben deiner Beobachtung, als Intellektuellen-Äh vernommen, die irgendwie-Sager haben, so wie ich das immer wieder mitbekommen habe, einfach nichts zu sagen, verschicken aber wahrscheinlich noch immer die Stoiber-Rede („…zehn Minuten…“) und gründen StudiVZ-Gruppen.

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