Fast auf den Tag zwei Jahren wird es am 02.07 her sein, dass uns ein Verhinderer-Bürgerentscheid mal wieder Fortschritt und Stadtentwicklung kostete, da das MOZ unbedingt als Baudenkmal erhalten werden musste. Ich habe mich damals sehr eindeutig gegen den Erhalt des maroden Schulbaus aus den 50ern positioniert, ich wurde in allen Punkten bestätigt. Nichts wird sich tun. Das Quorum wurde sehr knapp erreicht, natürlich sind vor allem die Verhinderer wählen gegangen und am Ende blockierten etwas mehr als 10000 Verhinderer den Abriss und bescherten uns ein Baudenkmal.
Kürzlich musste ich wirklich lachen, als ich an dem maroden Schandfleck vorbeigelaufen bin: Hängt da doch wirklich ein Plakat, das an jedem ersten Freitag im Monat zu einer Führung im/ durch das – die Entscheidung für eine Präposition scheint zu viel verlangt – „Denkmal Mozartschule“ einlädt. Geht da ernsthaft jemand hin? Mal abgesehen davon, dass schon die Bezeichnung „Denkmal“ lächerlich ist, stelle ich es mir sehr skurril vor, durch eine ehemalige Schule geführt zu werden. Ich kenne Teile des Kastens ja, da ich dort selbst während meines Referendariats unterrichten musste, was soll man dort zu sehen bekommen? Das Mosaik im Treppenhaus, das zum Mega-Kunstwerk stilisiert wurde? Alte Fachräume? Unzählige Klassenzimmer? Leere Gänge, die nach alter Schule miefen? Die Aula, wo einst das Programmkino war? Den Vertretungsplan der Schulen, die weiterhin dorthin ausweichen?
Und weil Würzburger Bürgerinitiativen, die ich inzwischen für ihr Verhinderer-Gehabe verachte, stets unpraktische und unbezahlbare Vorschläge haben, beteiligte sich die MOZ-Bürgerinitiative natürlich an der nächsten Aktion, um zu verhindern, dass es am Faulhaberplatz vorangeht. Sie gehören dem „Aktionsbündnis“ an, das dort einen Park fordert und die Parkplätze ersatzlos streichen will.
Warum ich das schreibe? Am eingangs erwähnten 02.07. dürfen wir Würzburger wieder ins Wahllokal und müssen im Bürgerentscheid das Kreuz an der richtigen Stelle setzen. Nicht bei den Verhinderern, sondern beim Ratsbegehren, dem ich mich als in einem weiteren Beitrag widmen werde.
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