Vorschussgekrittel

Die Verfilmung von Stefan Austs Buch, der RAF-Film Der Baader-Meinhof-Komplex, der erst Donnerstag nächste Woche in den Kinos anläuft, wird ja schon heftig kritisiert bzw. diskutiert, obwohl nur wenig darüber bekannt ist. Kennen den schon so viele oder ist es das übliche Kluggescheiße über Filme, wenn man bisher nicht mehr als den Trailer kennt? Da kritiseren manche, man könne nicht die besten Schauspieler besetzen, um diese Terroristen darzustellen, da man diese gerade dadurch noch heroisiere. Bruno Ganz, der sich selbst als Ex-Sympathisant bezeichnet und jetzt BKA-Chef Herold spielt, ist auch ein toller Schauspieler, was er spätestens mit der Darstellung Adolf Hitlers bewiesen hat. Aber auch an dem wurde ja herumkritisert, er stelle Hitler zu menschlich dar. Auch das geschah schon im Vorfeld.

Zu dem obligatorischen Gemecker kommt aber auch Lob und der Film geht wohl ins Oscar-Rennen als bester ausländischer Film.

Ich bin sehr gespannt auf den Film und hoffe, dass das Gegenteil der Fall ist und das heuchlerische, teils verklärende linke Gerede von der Revolution, die nur falsch angegangen wurde, aber von der Idee gut war, damit leiser wird. Bei der Diskussion um Christian Klars Freilassung fand ich es erschreckend, wie viele Sympathisanten es doch immer noch gibt.
Der Untergang wollte nicht das ganze Dritte Reich darstellen, Der Baader-Meinhof-Komplex beschäftigt sich meines Wissens mit der Entstehung der RAF und nicht allen Details zu den Opfern, die manchen zu kurz kommen. Aber ich bin jetzt still und schreibe mehr erst, wenn ich den Film gesehen habe. Vorausgesetzt, er läuft irgendwo in der näheren Umgebung.

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

2 Kommentare

  1. Die Hauptkritik kam ja -was einem kaum wundern kann – von der Autorin Bettine Röhl in der Welt. Ihres Zeichens die Tochter von Ulrike Meinhoff. Ich bin jedenfalls auf den Film gespannt. Zudem ist so ein Film ja nie alleine aufklärend. Man sollte schon mehrere Quellen parat haben – die Vorabkritiken find ich irgendwie generell immer scheiße. Ob sie dann zutreffen oder nicht.

  2. Bettina Röhl ist toll in den Talkshows, wo ihr die passenden Leute, z.B. Peymann, gegenübersitzen. Wer da noch mit Hüftspeck rausgeht, hat Glück gehabt, weil da jeder sein Fett weg kriegt. Was für eine Metapher!

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