Was für ein irre geiler Film

Gestern war es so weit und ich habe mich nicht umsonst gefreut: Wir waren in dem großartigen Film Borat – Kulturelle Lernung von Amerika um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen. Was habe ich gelacht, noch daheim musste ich plötzlich wieder lachen, weil der Film so absurd lustig war. Und wer sich nicht alles im Vorfeld dieses Films aufgeregt hat… Borat Sagdiyev, ein Hinterwäldler aus dem kasachischen Kuczec reist in die „US and A“, um von dieser großartigen, fortschrittlichen Nation zu lernen und über diese hochgebildeten Menschen einen Film zu drehen, damit man in der zurückgebliebenen Heimat lernen und nachahmen kann. Und die Vorurteile und Stereotypen, die aus Kazachstan mitgebracht werden, stoßen so manchen recht heftig vor den Kopf, bei anderen stoßen sie auf fruchtbaren Boden und werden herrlich bedient. Zum Totlachen.

Nicht Kasachstan kommt schlecht weg, wer diese Darstellung Kasachstans ernst nimmt, hat selbst ein Problem, sondern die Amerikaner sind es, die mächtig auf die Nüsse bekommen, weil sie zum Teil ziemlich herb im wahrsten Sinne des Wortes vorgeführt werden. Borat, der fiktive Reporter aus dem fiktiven Kasachstan, alias Sacha Baron Cohen bewegt sich auf einem sehr niedrigen Entwicklungsniveau, aber er findet in den USA jederzeit reale Menschen, die ihm in nichts nachstehen und sich mächtig die Blöße geben. Herrlich, wie er das Publikum einer Rodeo-Veranstaltung im Süden der USA erst mit seinen stereotypen Parolen auf seine Seite zieht, um es dann mit einer Beleidigung der Nationalhymne zu brüskieren. Die Szenen, die bei verschiedenen Organisationen für die politisch korrekte Empörung sorgten, sind im Trailer völlig aus dem Zusammenhang gerissen und sprechen in keiner Weise für den Film, der wirklich ein kleines Kunstwerk ist. Anders als Michael Moore, aber dennoch in ähnlicher Weise führt er die Amerikaner vor, indem er ihnen Brocken hinwirft, die diese dann bereitwillig fressen. Nach knapp eineinhalb Stunden war das Vergnügen dann leider zu Ende und ich bin froh, dass wir diesen Film, zumindest im Cinemaxx, in der Originalfassung sehen konnten.

Eines sei vielleicht noch angemerkt: Zwischendurch bedient „Borat“ leider das Publikum, das sich an Filmen wie Jackass besonders erfreut und droht, in die alberne Klamotte abzudriften. Glücklicherweise kriegt er diese Kurve aber wieder und macht dort weiter, wo er vor der Hotelszene mit Producer „Azamat“ aufgehört hat. Wer sich von den angezeigten „Volksverhetzungen“ beeinflussen lässt und diese für wahr annimmt, sollte mehr als ernsthaft an seinem Intellekt zweifeln, allerdings weiß derjenige, der zweifeln soll, dann nicht einmal, dass er einen solchen hat, weil ihm dieser nämlich fehlt.

Natürlich geben es auch offizielle Internet-Bekanntmachung zu dieses Film mit verschiedenen Möglichkeiten der Herunterladung und photographischen Galerien.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

5 Kommentare

  1. Den haben wir uns verdient! Jede Synchronisierung hätte den Film zerstört. Man stelle sich nur vor, irgendein Spack versucht, den kasachischen Akzent von Cohen im Deutschen nachzuahmen. Gibt es eine deutsche Fassung?

  2. War gestern mit Freunden auch in dem Film *SCHENKELKLOPF* 😀 😀 😀
    Dabei habe ich mich zur Original Version überreden lassen, und muß sagen es hat sich rentiert!!! Den Film in Deutsch kann ich mir gar nicht so lustig vorstellen. *ROFL* :lol_wp:

Kommentare sind geschlossen.