Was haben Werbetexter nur gegen die Orthographie?

Dass man Orthographie seit der Rechtschreibreform auch Orthografie schreiben kann, darüber kann man streiten, vielleicht muss man sogar darüber streiten, weil bei der Anpassung der Fremdwörter das -ph- aufgelöst wurde, das -th- aber inkonsequenterweise heilig blieb. Das Φ ist aber wie das Θ der Ursprung dieser Schreibweise. Egal, ich ändere es sowieso nicht, ich weigere mich aber auch, mich diesem Teil der ansonsten gelungenen Reform zu beugen.

Was aber reitet Werbetexter, die Gesetze der Rechtschreibung zu drangsalieren, wie es ihnen gerade lieb ist? Praktiker gab 20% auf alles ausser Tiernahrung, weil die Schriftart kein ß kennt, im Würzburger Theater kennt die rote Leuchtschrift auch nicht diesen wundervollen Buchstaben und unzählige Fälle von „Strassen“ sind weit verbreitet, weil die irrige Annahme kursiert, das ß sei völlig abgeschafft seit der Rechtschreibreform.

Was aber reitet jemanden, ein solches Banner zu kreieren, damit das schöne Städtchen Inns’bruck beworben werden kann?

Foto 20.02.16, 11 54 43

Was für ein fürchterlicher Deppenapostroph! Und mir wurde gestern Mittag (Quelle Foto: Bildschirmfoto ARD-Stream am 20.02.16) bewusst, dass ich die Sammlung meiner persönlichen Schätze unbedingt aktualisieren muss. Es ist höchste Zeit.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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