Wiederaufbau und Wirtschaftswunder

Planmäßig wäre gestern der letzte Tag gewesen, doch der große Ansturm war Grund genug, die Landesausstellung Wiederaufbau und Wirtschaftswunder in unserer weltschönsten Residenz bis 11. Oktober zu verlängern. Rund 300.000 Besucher dürften inzwischen die bisher erfolgreichste Landesausstellung gesehen haben, die anlässlich des 60. Geburtstages der Bundesrepublik angeboten wird. Trotz der heutigen Examensprüfung bin ich gestern früh um 9 Uhr in die Residenz, um diese Gelegenheit nicht zu versäumen. Da der Wiederaufbau ein zentrales Thema ist, finden sich auch viele Themen zum Angriff auf Würzburg und die Nachkriegszeit wieder. Der andere Schwerpunkt sind Gegenstände aus der Wirtschaftswunderzeit, zu denen ich zwar weniger Bezug habe, die aber trotzdem schön zum Ansehen sind. So konnte ich mich z.B. noch über den beleuchteten Schriftzug des Bavaria-Kinos freuen, in dem ich noch Filme wie das Dschungelbuch, Tischlein deck dich, aber auch Kevin allein in New York und Bodyguard gesehen habe. Museumspädagogisch auf dem aktuellsten Stand gibt es die Möglichkeit zum Hören über Audio-Guides von Bayern 2, zum Anfassen und selbstverständlich auch zum Sehen; auch an Zeitzeugenberichten mangelt es nicht, die man aber auch in Form von (Groß-)Eltern in die Ausstellung mitnehmen kann.

Leider fiel mir erst vor Ort wieder ein, dass man in der Ausstellung alte D-Mark-Münzen gebrauchen kann. Hätte ich daran gedacht, dann hätte ich meine Umgebung mit Schlagern aus der Musicbox quälen können. Was heißt quälen, die Musik passt zu der Zeit und ist deutsches Liedgut. An einem alten Süßigkeiten-Automat scheint kurz vor mir jemand eine Münze eingeworfen jedoch nicht richtig gedreht zu haben, denn als ich interessehalber drehte, fiel ein Päckchen Vivil (mit MHD 2012) heraus.
Unfreiwillig habe ich auch an einer inoffiziellen Führung teilgenommen, denn eine sehr schlaue junge Mutter erklärte ihrer ca. 4-jährigen Tochter und dem maximal 12 Monate alten Sohn auf dem Arm die Exponate auf ihre ausführliche Art und Weise.

Wer also noch nicht in der Ausstellung war, sollte das bis nächsten Sonntag unbedingt nachholen – das wird jeder bekräftigen, der sie schon gesehen hat. Im Ticketpreis von 7 € (erm. 6 €) ist auch das Besichtigen der Residenz enthalten, so dass man gleichzeitig den frisch renovierten Kaisersaal bestaunen kann.
Kleiner Tipp: Es ist sehr ratsam, gleich früh um 9 Uhr zu kommen, denn nur so wird es möglich sein, die Ausstellung entspannt zu genießen. Kurz nach elf ging die Warteschlange nämlich schon bis vor die Tür. Zwei Stunden, die sich lohnen!

Hier gibt es auch einen kleinen Bericht vom Bayerischen Rundfunk.

2 Kommentare

  1. Die Ausstellung war echt super! Irgendwie weiß man alles schon so im Groben und Ganzen und dann entdeckt man doch jede Menge Neues.
    Unbedingt anschauen!

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