Etwas abgedroschen sind mittlerweile sicherlich Ansinnen, beim Türken nach Gyros zu verlangen oder zu fragen, ob man denn Tsatsiki auf den Döner haben könne. Dass die Türken die Griechen nicht gerade schätzen, ist ja mittlerweile bekannt, v.a. weil die Insel, auf der die Götter Urlaub machen, aufgeteilt ist zwischen der Türkei und Griechenland,
sich beide aber eben nicht so ganz grün sind.
Aber es gibt ja nun neue Abneigungen seitens der Türken. So macht man sich richtig unbeliebt, einen Bewohner des Bosporus zum Käse-Fondue einzuladen, sich den Döner mit Emmentaler überbacken zu lassen, nach einer Orangina oder Toblerone zu verlangen oder zu fragen, gegen wen man denn bei der WM 2006 spielen müsse. Einen Original Schweizer
Spezialitäten-Laden eröffnet man derzeit auch besser nicht in Köln-Mülheim oder Istanbul. Unbeliebt macht man sich auch dann, wenn man mit seiner Mannschaft gegen Türken gewinnt.
Unbeliebt macht man sich aber auch ganz woanders:
- wenn man z.B. in einem überfüllten Burger-King darum bittet, seinen Whopper ohne Gurken zu bekommen, sich dann noch beschwert, dass trotz des ausdrücklichen Wunsches doch Eis in der Cola ist und die Zwiebelringe nun kalt sind und dann noch mit einem Internet-Gutschein bezahlt, der mit einem S/W-Drucker gedruckt wurde und der bei der Abrechnung Probleme macht – das führt zu einer Verstimmung der stets netten Mitarbeiter von BK und zu einer noch größeren Verstimmung der Menschen, die hinter einem anstehen
- wenn man beim Lidl, der ebenfalls sehr voll ist, an der Kasse feststellt, dass man zu wenig Geld einstecken hat, die Kassiererin aber zu unflexibel ist, auf ec-Kartenbezahlung umzuwechseln, da ja die Geldschublade schon offen ist, führt das ebenfalls zu eher ungehaltenen Äußerungen der Leute in der Schlange
- wenn man im Winter in einer vollen Straba ein Fenster aufmacht und es dann wieder aufmacht, nachdem es eine ältere Mitbüergerin postwendend geschlossen hatte: das ist das psychosomatisch bedingte Frieren, das passiert, wenn man ein offenes Fenster nur sieht
- wenn man in Holland mit einem deutschen Nationaltrikot umherstolziert (allerdings ist man auch in Salzburg mit diesem schönen Kleidungsstück nicht so gern gesehen und man hört schon mal „Hoost den schaaiss Daaaitschn g´söhn?“ – das ist aber immer noch besser als der rechte erhobene Arm von zehnjährigen Holländer-Kindern in Arnheim)
- wenn man sich als deutlich erkennbarer Bayern-Fan im Fanblock des 1. FC Nürnberg aufhält
- wenn man einen Harley-Fahrer grüßt und dabei auf einer 50er-Vespa sitzt
- dafür gibt es andere, die sind einfach so einfach unbeliebt: Die müssen nicht einmal was dafür tun, um vom einen oder anderen nicht gemocht zu werden – die mag einfach niemand, hören das aber nicht gerne…