Wird John McClane zum Kindergarten-Cop?

Oje, ich befürchte inzwischen das Schlimmste, wenn ich an den eigentlich lange ersehnten vierten Teil von Stirb langsam denke, der zu allem Überfluss den offensichtlich wegweisenden Titel Stirb langsam 4.0 bekommen hat. Nicht nur die Tatsache, dass Bruce Willis als John McClane die USA vor einem Superhacker retten muss und im Trailer Autos wie Spielzeug und ein bisschen zu übertrieben durch die Luft fliegen, beunruhigt mich ob des Gesamtergebnisses, sondern auch die vom Vertreiber angestrebte Altersfreigabe ab 12 Jahren: Kein cooler Spruch mehr, nachdem ein Böser umgenietet wurde? Wird überhaupt noch jemand umgelegt oder schießt McClane jetzt so zielgenau wie Lucky Luke und das A-Team? Den ersten und zweiten Teil gab es jahrelang nur gekürzt ab 16 Jahren zu bestaunen, immerhin schon 1988 lieferte sich McClane mit Hans Gruber ein wüstes Duell im Nakatomi Plaza in L.A. und 19 Jahre später soll die Vin-Diesel-Generation, die sich mit den Wilden Kerlen und oller Mainstream-Effekte-Action belustigt, mit Bruce Willis unterhalten werden? Das ist mein Actionheld, das ist unser Actionheld. Da wird der Streifen schon in den USA kindgerecht runtergekürzt, jetzt will Fox eine Freigabe ab 12 Jahren erreichen? Und wofür braucht John McClane einen Grünschnabel an seiner Seite? Man soll ja nicht urteilen, ehe man das Ergebnis kennt, aber äußerst skeptisch bin ich schon, was aus einem meiner großen Kinohelden geworden ist. Ich hoffe nicht, das Stirb langsam seinen Zenit überschritten hat. Handgemachte, solide Action hat die Filme bisher ausgezeichnet, jetzt geht es um Computerhacker und blöde Viren? Das ist doch viel zu modern für den unverwüstlichen Haudegen im Unterhemd mit der Beretta. Ich werde mir aber den Film trotzdem anschauen und lasse mich gerne positiv überraschen…

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

11 Kommentare

  1. Jawoll. Den gucke ich jetzt auch. Gute, alte Action. Vorher kurz auf „Drei Engel für irgendwas“ gezappt, scheußlich das! „Stirb langsam“ und nur der erste, ist grandios, ganz besonders wegen Alan Rickman.

  2. Abwarten! Am Ende setzt sich Rambo mit den Terroristen (oder wer auch immer seine Gegner sind) an einen Tisch, um zu verhandeln. Er bietet ihnen selbstgepressten Saft an, sie vereinbaren einen Waffenstillstand, dem aktuellen Trend folgend gibt es ein paar Spezialeffekte, ehe dann die Entscheidung am Pokertisch gesucht wird.

  3. hab auch den trailer 4.0 gesehen; das mit den Autos und den schwuchtel Effekten a là „Drei Schlampen negieren die Physik“ und „Trottel X – nur der Tod stirbt nie“ hat mir auch Angst gemacht..bitte, Armageddon war schon hart, aber jetzt schneidet bitte nicht noch John McClane die Gaggis ab…

  4. Mit Armageddon wurde mein Actionheld entweiht. Während um mich herum die Mädels schluchzten, weil Ben Affleck doch noch Liv Tyler bekam, habe ich mit meinem lauten Wehklagen alle übertönt, da ich nicht fassen konnte, dass sich Bruce Willis für so ein Weichei opfert, damit der am Ende noch seine Tochter schwängert. Ich hätte Ben Affleck da oben sterben und Willis zu seiner Tochter sagen lassen, dass sie sich einen richtigen Mann suchen soll!
    Oberflächliche Weicheier hat es auf der Welt genug!

  5. Now I have a machine gun HO-HO-HO

    Erst gestern habe ich nach langer Zeit mal wieder den ersten Teil gesehen… einfach klasse. Nachdem in der Werbepause Bruce Willis gezeigt wurde, bin ich doch erschrocken, wie der in den 20 Jahren gealtert ist… ich hatte ja schließlich den direkten Vergleich 😉

  6. sehr geil, das mit der Mütze…leider tatsächlich ein wenig alt, schade auch, dass das im Film wohl leider keine Rolle spielen wird. Die „Credibility“ der ersten zwei Streifen war einfach weltklasse, jetzt ists immer mehr action Kino…

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