Zehn Cent für mehr Geschmack

Ein altes Würzburger Sprichwort lautet: Ä schlächda Wegg zua Wuaschd is noch schlächda åls wie schlechte Glöss.

Ich weiß gar nicht, wann mich das erste Mal der pappdeckelartige, geschmacksneutrale Weck beim Bratwurststand Knüpfing am Marktplatz gestört hat. Ich habe das auch irgendwann einmal angemerkt, geändert hat sich leider wenig. Auch meiner Frau ist beim Würzburger Erstkontakt mit meiner Lieblingsbratwurst in Würzburg der fade Geschmack des Wurstbeiwerks aufgefallen. Ich habe bei meiner Beschwerde vor längerer Zeit auch gesagt, ich wäre gerne bereit, auch zehn Cent mehr zu zahlen, wenn nur der Weck einen angemessenen Rahmen für die großartige Wurst bieten würde.

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Und siehe da… Am Freitag habe ich mich erst gewundert, dass tatsächlich die Preise erhöht wurden und der runde Preis von 2€ nun nicht mehr verlangt wird, sondern zehn Cent mehr. Und siehe da, die Weckli sind jetzt andere, die Bratwurst hat fantastisch geschmeckt und beim nächsten Mal werde ich dort ein ausdrückliches Lob hinterlassen, wenn es die nächste Bratwurst am Marktplatz gibt.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“