Ist so ein Tag im Dallenbergbad nicht herrlich? Was es da alles zu erleben gibt, wunderbar. Schon auf der Fahrt ins Schwimmbad war auf der Adenauerbrücke schon wieder einmal Stau und die genervten Autofahrer haben dieses Mal weniger rüde geschimpft als vielmehr gehupt. Dieses Hupen scheint Schule gemacht zu haben, denn bei meinem Stau-Defilée waren das doch ein paar Signalhörner, die mich vor irgendwas warnen wollten. Etwa vor dem Stau?! Mir war das egal, ich habe laut singend den Stau hinter mir gelassen, mir war so danach. Nach Singen (Es gibt kein Bier auf Hawaii).
An der Kasse musste ich dann anstehen. Es waren zwar beide Kassen offen, komischerweise haben sich alle, ich ja auch, an der linken angestellt, während sich die Kassiererin an der rechten irgendwann zu langweilen schien. Gut, dass ich das auch nicht gemerkt habe, mir wäre ein toller Mutter-Sohn-Zwist entgangen. „Mama…“ „Was denn?“ „Mamaaa… duuuu… nimmst du a Zehnerkadde?“ „Wieso denn? Wieso soll ich a Zehnerkadde kaufm [das gehörte m ist wichtig fürs Nachsprechen]? So viel Geld hab ich gar net dabei.“ „Mamaaa, nimm halt a Zehnerkadde. Bidde.“ „Näää, des nämmmich net.“ „Mamaaa, nimmst du a Zehnerkadde?“ „Näää, was kostn die? [Sie schaute auf die zahlreichen Preisschilder] Die für Erwachsene kost 30 Euro, die für Kinner 20. So viel Geld hab ich net dabei.“ „Och Mama, jetzt kauf halt a Zehnerkadde.“ „Näää, verdammt, so viel hab ich net dabei. Wofür brauchstn du a Zehnerkadde?“ „Damit ich neis Schwimmbad kann, Mama.“ „Des ist mia scho klar, aber du brauchst kei Zehnerkadde, weil ich net so viel Geld dabei hab.“ „Oh Mama, ey. Du wirst ja wohl 20 Euros dabei hamm, echt ey.“ [Die Mutter redete nun mit einer befreundeten Mutter, die ebenfalls anstand.] „Die ganze Zeit hab ich mich auf die Ferien ja scho g’freut, aber jetzt… nääää, du. [wiederum zum quengelnden Sohnemann] Und ich kauf kä Zehnerkadde, dass des klar is.“ Das war auch das Ende der Diskussion, die ich mitbekommen habe, ich bin dann nämlich endlich mein Geld losgeworden.
Am Beach-Volleyball-Feld haben wir es uns zunächst schon bequem gemacht, nur habe ich in all den Jahren nicht mitbekommen, dass sich dort die Postpubertären mit ihren Wasserpfeifen bevorzugt niederlassen. Ich bin mir dann sehr alt vorgekommen, v.a. ab dem Zeitpunkt, als mich einer der Jungs sehr höflich nach Feuer fragte und mich dabei siezte.
Den Stehplatz habe ich mir heute weder im Kinderklo Nichtschwimmerbecken noch im Schwimmerbecken gegeben. Das Vorhaben zu schwimmen war wohl da, beim Anblick des Beckenrandes, an dem alle wie die Hühner auf der Stange saßen, habe ich aber wieder kehrt gemacht, mich weiter gesonnt und „Die Schatzinsel“ weitergelesen.
Wer mit deutlich unter 16 im Schwimmbad sitzt, raucht und Bier trinkt, hat es nicht anders verdient als beklaut zu werden. Zumindest glaube ich mitbekommen zu haben, dass ein Mädel, dass sich mit ihrer Freundin in den hintersten Winkel zum Rauchen und Saufen verzogen hat, plötzlich rumging und fragte, ob jemand was gesehen hätte.
Mir konnte nichts geklaut werden, da ich alles in den kleinen Wertfächern eingeschlossen hatte. Als ich beim Rausgehen mein Zeug rausgeholt habe, hätte ich nicht sagen können, wie viele Handys dort gleichzeitig gedudelt und/ oder gebrummt haben. Selbst die Lieder waren kaum noch auszumachen. Es gibt kein Bier auf Hawaii war definitiv nicht dabei, dafür aber Ein Stern, der deinen Namen trägt und der blöde Frosch. War eine interessante Mischung.
mein heimweg. ich sitze an der bushaltestelle studentenhaus als ein mädchen (geschätzte 16) zu mir kommt und fragt: „wissen sie, wie spät es ist?“ jetzt bin ich auch alt.
Geschieht dir recht. Du hast mich nämlich ausgelacht.
haha…